Montag, 3. März 2008

Hysterie um Superstar Madonna

Rangelnde Fans, weinende Filmkritiker, rasende Paparazzi. Mit Madonna hat das Berlinale-Chaos Einzug in Berlin gehalten. Da kann ihr Regiedebüt "Filth and Wisdom" noch so mittelmäßig sein. Jeder scheint es sehen zu wollen. Und jeder will vor allem Madonna sehen.

Superstar Madonna, was für eine Frau, was für ein Magnet! Seit die Pop-Sängerin Dienstagnacht Berliner Boden betreten hat, spielen sich dramatische Szenen ab: Vor dem Hotel Regent, ihrem Quartier, und auch in der Tiefgarage boxen und rangeln sich die Fotografen, die sich in Scharen auf die Lauer gelegt haben. Fans aus Holland, Frankreich und Amerika sind angereist, verfolgen Madonna auf Schritt und Tritt: zum Restaurant Entrecôte an der Schützenstraße, wo die Pop-Queen nach der Landung in Tempelhof ungeschminkt bei gratiniertem Ziegenkäse, Seezunge und Chateau-Neuf-du-Pape-Rotwein feiert. Keine Chance auf Autogramme.

Das Management des Superstars greift hart durch. Beim Einsteigen in die Limousine passt kein Löschblatt mehr zwischen ihr Antlitz und die Kameras. Madonna bleibt ruhig, lächelt kokett, wirft den Kopf in den Nacken, spricht aber kein Wort. Im Fonds lehnt sie sich müde an den ledernen Vordersitz, dann tippt sie eine SMS. Lagebericht für zu Hause...

Sie lässt sich zum Regent fahren, die Paparazzi rasen hinterher. In der Bar lümmelt sie sich aufs hellblaue Sofa, bestellt einen Absacker. Als der Superstar schließlich schlafen geht, stehen Fans und Fotografen vor der Tür immer noch unter Spannung. Der Berliner Brillen-Designer "IC! Berlin“ liefert Madonna eine Sonderanfertigung einer Sonnenbrille aufs Zimmer, Modell "Ella“, mit eingraviertem Namen im Bügel. Volltreffer: Kurz darauf zeigt sich Madonna mit dieser Brille in der Lobby des Regent!

Mittwochmittag: Ausnahmezustand vor dem "Borchardt“: Der Popstar drin, mit dem Hauptdarsteller aus ihrem Regiedebüt "Filth and Wisdom“ (Schmutz und Weisheit), Musiker Eugene Hutz – draußen Fans nahe der Atemnot. Im Sonycenter bildeten sich zeitgleich Schlangen vorm Cinestar. 500 Journalisten wollen zur Pressevorführung von "Filth and Wisdom“, der erst um 21.30 Uhr im Zoopalast uraufgeführt werden sollte. Wegen Überfüllung dürfen nur 350 Medienvertreter rein – es wird geschrien, gedrängelt und geweint. Filmkritiker, die keinen Platz mehr bekommen haben, brechen auf der Straße in Tränen aus. Hysterie um den Popstar, deren Film die Branche als mittelprächtig bewertet und für den es noch keinen deutschen Verleiher gibt.

Mit ohrenbetäubendem Kreischen und "Madonna, Madonna“-Rufen (wobei manche Fans so laut schrien, dass sich ihre Stimmen überschlugen) wird Madonna gegen 21.10 Uhr am roten Teppich vor dem Zoo-Palast empfangen. Eingehüllt in einen schwarzen Mantel gibt sie nur ganz wenigen der etwa 1000 Fans Autogramme. Die sind aber völlig aus dem Häuschen, klettern auf die Schaukästen mit den Kinoplakaten, um einen Blick auf den Superstar zu erhaschen Der Gang über den roten Teppich ist dann so kurz (höchstens fünf Minuten), dass enttäuschte Fans und Reporter in laute "Buh“-Rufe ausbrechen, als Madonna im Kino verschwindet. Sie sagt: "Ich bin so nervös, weil es meine erste Regiearbeit ist.“ 30 Polizisten und neun Security-Leute sind seit 19 Uhr im Einsatz.
Szenenwechsel: Bereits Nachmittags bilden sich Trauben vor dem Grand Hyatt. Die Nachricht, Madonna habe um 16.30 Uhr zur Pressekonferenz geladen, hat sich längst wie ein Lauffeuer rumgesprochen. Und niemand wird zu dieser Stunde wohl mehr beneidet als die Journalisten, die sie dort hautnah erleben dürfen. Die Glücklichen haben sich allerdings eine Stunde lang durch das dichte Gedränge in den Saal der Pressekonferenz geschoben, durchgeschwitzt und mit blauen Flecken von den Rempeleien der Kollegen warten sie dann noch einmal eine halbe Stunde auf den verspäteten Star.
Dann erscheint Madonna in einem hochgeschlossenen schwarzen Seidenkleid, doch durch den hauchdünnen Stoff blitzen BH und String-Tanga. Auch mit fast 50 weiß die Popqueen, wie sie ihre Reize geschickt präsentiert. "Sie sehen aus wie vor 30 Jahren. Wie machen Sie das?", ruft eine Journalistin in die Menge. Madonnas augenzwinkernde Antwort: "Sie müssen sehr weit weg sitzen..."
Madonna will noch mehr Filme machen – ein zweiter ist bereits fertig
Madonna selbst wirkt zumindest zu Beginn der Pressekonferenz leicht nervös und reagiert auf unbequeme Fragen – wie zum Beispiel, warum sie als erfolgreiche Musikerin nun auch noch Filme dreht – gereizt und mit Nichtbeantwortung.
Ihr Spielfilmdebüt ist eine Multikulti-Komödie über eine skurrile Wohngemeinschaft in London. Hauptdarsteller ist der ukrainische Musiker und Schauspieler Eugene Hütz ("Alles ist erleuchtet“). Seine Band Gogol Bordello hat Madonna bereits einmal bei einem Konzert in London begleitet.
"Schusch“, ruft Madonna Eugene Hütz zu, als der bei der Pressekonferenz etwas sagen will. Und erklärt: "Schusch, das ist meine Art, Regie zu führen“. In Zukunft wolle sie mehr Musik machen, und auch mehr Filme drehen, erzählt sie. Einer ist schon fertig. In Malawi, wo sie einen Jungen adoptiert hat, hat Madonna einen Dokumentarfilm gedreht, er soll im Mai in Cannes gezeigt werden.
"Ich schwanke immer zwischen Licht und Schatten"
"Ich habe mich immer durch die Filme von Godard, Visconti, Passolini und Fellini inspirieren lassen und hoffe, dass ich eines Tages etwas machen kann, dass deren Genie nahe kommt“, sagt Madonna außerdem. Das wird wohl noch etwas dauern. Denn "Filth And Wisdom“ ist einfach gestrickt, die Charaktere eindimensional gezeichnet, das Ende unglaubwürdig. Nur gut, dass dazu dann noch fetzige Zigeuner-Punkmusik kommt. So könnte das ganze Werk ob seiner unfreiwilligen Komik ein Kult-Klassiker werden. Wie kaum anders zu erwarten, endet alles glücklich und in Liebe – sämige Weisheiten über das Leben inklusive.
Sie habe viel mit ihren Filmfiguren gemeinsam, die nach dem Sinn des Lebens suchen und um ihren Unterhalt kämpfen, sagt Madonna. "Trotz meines materiellen Erfolgs in den vergangenen 25 Jahren, fühle ich mich immer noch wie die Menschen im Film. Ich kämpfe immer noch darum, meinen Weg zu finden“, sagt der Star. "Ich kämpfe darum, nicht irre geführt zu werden durch Illusionen. Ich schwanke immer zwischen Licht und Schatten.“

Eigentlich habe das Regiedebüt nur ein Kurzfilm werden sollen, dann habe sie sich aber in die Filmfiguren verliebt, sagt Madonna. "Ich dachte, die Geschichte sollte länger als 20 Minuten dauern“, meint sie. "Ich kann mich in allen Figuren wiedererkennen.“ Regieführen bedeute für sie eigentlich gar keine Arbeit. "Ich liebe die Arbeit mit Schauspielern. Den Zauber, der entsteht, wenn man geschriebene Worte dann aus dem Munde von Schauspielern hört, fand ich ganz toll.“
Doch nicht nur Fragen zum Film musst Madonna beantworten. Ein Reporter will wissen, welche Rolle Sex und Erotik in dem Leben der Stil-Ikone heute spielen. "Ich weiß nicht, wer Ihnen gesagt hat, dass es keine Erotik mehr gibt, wenn man verheiratet ist und Kinder hat?!“, fragt die Künstlerin leicht pikiert zurück. In den 80er und 90er Jahren hat Madonna mit ihren erotisch-selbstbewussten Auftritten provoziert.

Bislang war Madonnas Erfolg im Filmgeschäft eher mäßig. Mehrfach erhielt sie die Goldene Himbeere als schlechteste Schauspielerin. Sie wurde sogar als schlechteste Schauspielerin des Jahrhunderts ausgezeichnet. Auch einen Goldenen oder Silbernen Bären wird sie ganz sicher nicht für ihr Regie-Debüt bekommen. Das liegt aber nicht an der Qualität des Films, sondern daran, dass er im Panorama und nicht im Wettbewerb startet.

Cipa | Porno | Laski Sex | Laski Nagie | Erotyka | Program Partnerski AW | Erotik | Sex  | sex foto | Erotik | Muschi | Porno | Playboy | Mature | Lesben | Sex | Playboy de | Webmasters | Milf | Boobs | Lesben

Keine Kommentare: